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Trainingslager Finale Ligure

Anfang April ging es für die Zobels ins Trainingslager nach Finale Ligure. Angekommen im Mountainbike Paradies offenbarte sich für Eli der erste Schreck. Während alle anderen ihre Fahrräder freudig auspackten und schonmal für die bevorstehenden Touren herausputzten, musste er erstmal den Canyon-Support kontaktieren. Denn an seinem Fahrrad hatte sich das Schaltwerk vom Rahmen verabschiedet und baumelte nur noch am seidenen Faden. Also ging es in die Stadt auf der Suche nach einem Bikeladen, bei dem das passende Ersatzteil lagert (die Aussichten waren da eher schlecht, aber das hat sich natürlich niemand getraut, dem todtraurigen Eli zu sagen). Aber dann die Erleichterung: Im lokalen Bikeshop gab es zwar nicht das passende Teil, allerdings teilte man Eli dort mit, dass er sich nach Montage seines Hinterrads problemlos auf den Trails austoben kann. Nachdem die erste Hürde überwunden war, konnten sich nun alle Zobels auf den kommenden Trainingstag vorbereiten. Und nachdem erstmal ordentlich Schlaf von der Nacht davor nachgeholt wurde, konnte dieser auch endlich kommen.

Nach dem ersten Anstieg ließ auch der erste Trail nicht lange auf sich warten. Los ging es schön flowig, doch nach und nach kamen immer größere Steine und Felsbrocken hinzu. Alles erstmal kein Problem, doch nach dem ersten Sturz der Zobeline wurde ihre Stimmung ein wenig gedämpft. Was eigentlich schnell wieder hätte vorbei sein können, doch der Trail wurde mit der Zeit noch verblockter und schwieriger, sodass Mitch sich nach den ersten zwei Stunden von der Gruppe verabschiedete und noch ein wenig den Hausberg erkundete. Für die anderen Rudelmitglieder folgte ein spaßiger Ausflug zum „Rollercoaster“ Trail, der für Mitch für den Rest des Urlaubs zu einer sagenumwobenen Legende heranwachsen sollte. Nach der ersten von vielen in den nächsten Tagen gekochten Portionen Spaghetti Arabiata ging es schnell ins Bett, um genug Schlaf für den nächsten Tag zu erhaschen.

Der zweite Tag startete mit einem schönen, mediterranen Trail durch Pinienwälder auf sandigem Untergrund. Doch dann, ein altbekannter Klassiker: Aus Renés Reifen hörte man ein leises „Tsssss“. Während eigentlich alle Zobels schon das Ende der Tour für ihn sahen, leistete die erst kürzlich eingefüllte Tubeless-Milch in Renés Reifen ganze Arbeit und behob den kleinen Riss. Ein Hoch auf Tubeless können wir da nur sagen! Doch die gerade erst wiedergewonnene Idylle wurde schnell wieder zu Nichte gemacht. Der schöne Trail wandelte seine Gestalt und wurde zu einem unbefahrbarem Wanderweg, auf dem alle für fast eine Stunde lang ihre Fahrräder tragen mussten. Für Mitch war das umso ärgerlicher, denn die Trails in Finale Ligure schienen ihr bisher nur mitteilen zu wollen, dass sie hier keinen Spaß mehr finden wird. Also trennte sie sich, diesmal in Begleitung von Dennis, wieder vom Rudel und widmete sich dem Hausberg. Die anderen Zobels wagten sich währenddessen vor in ferneres Gebiet und erklommen die ehemalige Nato-Base. Ihr langer Anstieg wurde belohnt mit einem schönen (und gut befahrbarem) Trail, der alle Zobels gar verzückte.
Abends gab’s natürlich Arabiata.

Kleiner Vorgeschmack

Für den dritten Tag hatten sich die Zobel-Männchen eine größere Tour mit 2000hm und knapp 60 km vorgenommen. Währenddessen nahm Mitch sich vor, eine entspannte Tour an der Promenade zu fahren. Könnt ihr euch denken, wer seinen Plan in die Tat umsetzten konnte und wer eher erfolglos blieb????? Spaß beiseite, die Zobels leisteten ganze Arbeit und erklommen Rollercoaster und Nato Base gleich in einer Tour und wurden mit tollen Abfahrten belohnt. Alle Zobels? Nein, ein einsamer Joshua leistete erbitterten Widerstand gegen seinen platten Reifen, doch verlor leider den Kampf. Wie war das noch gleich mit dem Tubeless?
Gott sei Dank hatte René, unser persönlicher Plattenexperte, einen 26-Zoll Ersatzschlauch dabei, der mit etwas Gewalt über ein 29-Zoll Laufrad gestülpt wurde, sodass Joshua immerhin den Weg runter ins Tal bestreiten konnte.
Auch wenn der ein oder andere der übrig gebliebenen Zobels nach der Tour „tütengrau“ wieder zurückkehrte, waren alle glücklich und konnten sich jetzt voll und ganz auf den kommenden Ruhetag freuen. Fazit: 62 km und 2200 hm in 5 Stunden.

Mitch musste auf ihrer Tour feststellen, dass eine „schöne Tour an der Promenade“ wohl eher einer Wunschvorstellung entsprach. Stattdessen landete sie auf einer vielbefahrenen Bundesstraße, zwar am Meer entlang, aber dafür in Abgaswolken. Also, zurück zum Hausberg.

„These guys don’t need protection. They know what they‘re doing“

Freerider auf dem Rollercoaster

Nach einem wohlverdienten Ruhetag wurde viel Mühe und Liebe in die Streckenplanung für den nächsten Tag gesteckt, damit dieser allen Bedürfnissen eines Zobels gerecht werden konnte: Schön viele Höhenmeter, viele flowige Abfahrten zum runterzobeln und obendrein noch schöne Aussichten.
Und diesmal wurde kein Zobel enttäuscht: Der Anstieg von über 1000hm wurde von allen problemlos gemeistert, und auf dem Weg ins Tal erkannte auch Mitch erstmals die Schönheit der ligurischen Trails (insgeheim hatte sie diese wohl schon abgeschrieben). Fast 2 Stunden lang schlängelten sich die Zobels durch Waldstücke und am Meer entlang. Keine Platten, keine Felsbrocken, alles passte perfekt zusammen. Im Tal wurde dem ganzen noch die Krone aufgesetzt: Neben leckerem italienischen Kaffee wurde etwas serviert, was besonders Marco über beide Backen strahlen ließ: Ein Zitronenkuchen!

TOBOGA DI CANOVA

Die überall voll in Blüte stehenden Zitronenbäume hatten Marco schon seit Tag eins begleitet, sodass der Zitronenkuchen als allgegenwärtiger Wunsch in seinem Kopf herumschwirrte. Gestärkt durch die italienischen Leckereien entschlossen sich Marco, René, Dennis, Eli und Joshua, sich noch einmal auf den Rollercoaster vorzuwagen. Damit machten sie nicht nur ordentlich Höhenmeter (insgesamt 2500!) und Kilometer, sondern verdienten sich auch auf dem Rollercoaster-Trail einige Komplimente der dortigen Enduro- und Downhill-Fahrer („These guys don’t need protection. They know what they‘re doing!“). Ein erfolgreicher Tag der Zobels!

Abends zogen leider Regenwolken auf, die sich auch am Tag darauf nicht verziehen wollten. Allzu schlimm war das aber nicht, denn von der Hammer-Tour zuvor waren eigentlich alle noch ziemlich platt und daher insgeheim ganz froh, entspannen zu können. Als Alternativprogramm wurde sich durch die lokalen Spezialitäten geschlemmt.

Die ligurische Weisheit, die der Vermieter mit auf den Weg gegeben hatte, bewahrheitete sich direkt am nächsten Tag: „If it rains a day here, the next day is always sunny.“
Am letzten Trainingstag konnte also wieder das kurz/kurz Zobeldress ausgepackt werden, um noch einmal die schönsten Trails der Gegend unsicher zu machen. Während Eli, Joshua und René sich auf noch unbekanntes Terrain vorwagten, zog es Dennis, Marco und Mitch zum altbewährten Rollercoaster. Inzwischen hatten sich so viele Mythen um den Rollercoaster angesammelt, dass Mitch sogar im Schlaf von Träumen heimgesucht wurde, in denen alle möglichen Szenarien rund um den Rollercoaster behandelt wurden. Und dann war es endlich soweit: Trotz Betrieb wie am Metzer Bahnhof hielten alle Geheimnisse um den Rollercoaster, was sie versprachen: Schöne anspruchsvolle Teile wechselten sich ab mit Flow-Passagen und kleinen Sprüngen, das ganze untermalt von einem angenehm hohen Adrenalin-Pegel.
Auch das Team „neu ist immer besser“ kam voll auf seine Kosten: Joshua, René und Eli erkundeten den 24h-Crosscountry-Trail, der sie an schönen Passagen am Meer entlang führte. Die schöne Aussicht diente obendrein auch noch als wunderbarer Fotospot für reichlich Instagram-Content. So wie die drei vom 24h-Trail geschwärmt haben, gibt es da noch eine Menge Erkundungsmöglichkeiten für kommende Trainingslager in Finale Ligure…

Zufahrt zum Rollercoaster
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