Was wäre die beste Aktivität, die man sich an einem wunderschönen Herbsttag mit strahlendem Sonnenschein vorstellen könnte? Richtig, ein Zobel-Race auf dem Mountainbike!
Am Samstag, 26.10. versammelte sich die Zobel Community in Saarhölzbach, um den vereinsinternen Saisonabschluss zu feiern. Im Fokus stand dabei natürlich die in diesem Jahr zum zweiten Mal ausgetragene Zobel Trophy, in der sich das Rudel auf den heimischen Trails austobte.


Doch bevor im Wald die Fetzen fliegen konnten, bedarf es natürlich erst einmal gründlicher Vorbereitung. Dafür begab sich Tobis Papa Edi bereits in den Tagen zuvor auf die Strecke und brachte nicht nur die bereits bestehenden Wege auf Vordermann, sondern legte sogar komplett neue Trails und Hindernisse an. Nebenher liefen auch die Medaillen-Vorbereitungen &. Startnummerproduktion auf Hochtouren. Neben der kreativen Gestaltung von Dennis haben uns da die Jungs vom Maker Space Gießen (schaut mal bei Instagram vorbei: makerspace_giessen) tatkräftig unterstützt und wie bereits im letzten Jahr unsere Medaillen gelasert. Die Startnummern von DATASPORT Germany machten den professionellen look perfekt. Auch der Wanderpokal stand in den Startlöchern, die Frage war nur, ob er wieder in die Hände seines vorherigen Besitzers Dennis zurückkehren würde oder ob ihn sich dieses Jahr jemand anderes unter den Nagel reißen würde.
Um sich den Pokal zu sichern, war es allerdings nicht damit getan, allein die Zobel Trophy zu gewinnen. Über die ganze Rennsaison hinweg fand bereits die interne Vereinsmeisterschaft statt, in der alle Zobels ihre Platzierung in den gefahrenen Rennen durch eine Formel (die vermutlich bis heute niemand außer Dennis versteht) in Punkte umwandeln konnten. Die Zobel Trophy sollte davon nun der krönende Abschluss werden. Und der Vereinsmeister:innen-Titel war heiß umkämpft, denn auch wenn René zum Zeitpunkt vor dem Zobel Race noch deutlich in Führung lag, war es für einige andere Zobels noch zu schaffen, sich dich Titel zu ergattern. René selbst hatte dabei allerdings nur wenig mitzureden, denn seit seinem Sturz im August musste er verletzungsbedingt pausieren und konnte sich das Race daher nur als Zuschauer ansehen.

Dafür übernahm René während des Rennens die mindestens genauso wichtige Aufgabe des Streckenpostens. Gemeinsam mit Edi machte er sich vor dem Rennen auf den Weg durch die Trails, markierte wichtige Stellen und schilderte die Strecke mit größter Präzision aus. Apropos Päzision: Unser IT-Experte Patrick, der für die Zobel Trophy die Rennleitung übernommen hat, bastelte sich für die Zeitnahme eigens eine Application und versorgte uns so mit zuverlässigen Rundenzeiten.

Damit waren alle Vorbereitungen getroffen und es durfte endlich auf dem 2km langen Rundkurs mit ungefähr 99% Trail-Anteil geheizt werden. Für die diesjährige Startaufstellung hatte Dennis sich eine Taktik für die Altersklassen-Wertung überlegt: Da eine einzelne AK-Wertung für Mitch als einzige Frau und Michael als einzigen Senioren 3-Fahrer ein wenig witzlos gewesen wäre, recherchierte Dennis die Leistungsdifferenz und errechnete damit (vermutlich mit irgendeiner komplizierten Formel so wie er es am liebsten tut) den Zeitbonus, den die beiden bekamen. Somit ergab sich, dass Mitch mit 12 Minuten und Michael mit 6 Minuten Vorsprung starten durften.

Somit kam es zu einer Art Jagd-Situation, in der das übrige Starterfeld erst einmal auf die beiden auffahren musste, um sich die Platzierung zu sichern. Für Mitch, die dementsprechend als Erste starten durfte, fühlte es sich ein bisschen so an, als sei sie ein gehetztes Reh auf der Flucht vor blutrünstigen Jägern. Mit 6 Minuten im Rückstand war Michael der Erste, der die Verfolgungsjagd aufnahm. Trotzdem gelang es ihr aber vorerst, die Nerven zu behalten und so bereits einmal durchs Ziel zu fahren, während das Hauptstarterfeld noch auf seinen Startschuss wartete. Und als dieser ertönte, war der Kampf dann offiziell eröffnet. Und wie bereits erwähnt, schenken Zobels sich Nichts!



Wie es für ein Cross Country Rennen so üblich ist, wurde am Start erstmal ordentlich losgeballert. Die treibenden Baller-Kräfte waren Tobi und Eli, die sich direkt wie von der Tarantel gestochen auf die Strecke stürzten. Die komplette erste Runde machte Tobi ordentlich Tempo und zog den Rest des Rudels hinter sich her. Die technisch anspruchsvolle Strecke führte über Flow-Trails, Baumstämme, Bombenkrater und steile Baller-Anstiege und brachte auch so ihre Tücken und ein paar Sturz-Prädispositionen mit sich. Aber dazu später mehr…



In der zweiten Runde wurde die Platzvergabe dann etwas umgeworfen. An die Spitze setzten sich nun Marco und Dennis ab, dicht gefolgt von Tobi. Knapp dahinter dann Eli, Joshua und Markus. In dieser Konstellation ließ auch das erste Überholmanöver nicht lange auf sich warten, und Mitch wurde zum ersten Mal überholt. Um etwas an der Platzierung zu ändern, hätten sie allerdings ein zweites Mal überholt werden müssen. Allerdings gelang es kurz darauf bereits schon Michael, Mitch zu überholen und damit setzte er sich vorerst auf Platz 1. Damit war die Jagd auf Michael dann offiziell eröffnet: Wer ihn einholen könnte, würde sich damit sofort auf Platz 1 katapultieren! Doch von Michael erstmal keine Spur für die anderen…

So nahm das Rennen seinen Lauf und getrieben von den lautstarken Anfeuerungs-Rufen der Zobel-„Friends&Family“ und den ebenfalls motivierenden Paparazzis auf der Strecke begannen die Platzierungen, sich zu festigen. Ab Runde 4 von 9 hatte Dennis sich vor Marco abgesetzt, der weiterhin dicht von Tobi verfolgt wurde.

Dahinter kamen Eli, Joshua und Markus, die die Strecke jeweils im Einzelkämpfer-Modus bestritten. Von Michael zeigte sich weiterhin keine Spur. Von Mitch dagegen schon, und so zogen erst Dennis und kurz darauf Marco an ihr vorbei und platzierten sich damit vorerst auf Platz 2 und 3. Nun galt es, die Jagd auf Michael zu intensivieren, um auch den ersten Platz ergattern zu können. Auch Tobi ließ mit einem zweiten Überholmanöver nicht lange auf sich warten und brachte Mitch damit in der letzten Runde um Platz 4. Damit war das Podium für sie zwar endgültig weg, Platz 5 wollte sie sich allerdings nicht nehmen lassen. Den gleichen Gedanken verfolgte natürlich auch Eli, der Mitchs Spur bereits gewittert hatte und unaufhörlich in die Pedale trat, um seine Beute noch reißen zu können.



Ein so heiß hergehendes Rennen brachte auch den ein oder anderen Crash mit sich. Während Joshua einen kleinen Flug über seinen Lenker machte, rutschte Mitch eine Kurve lieber auf der Seite, anstatt auf dem Fahrrad sitzen zu bleiben. Alle Personen blieben dabei aber unbeschadet, den größten Materialschaden hatte aber wohl Michael zu vermelden. Bei einem Sturz spaltete sich sein Carbonsattel in zwei Teile, er selbst blieb aber unbeschadet. Ob ihn dieser Zeitverlust wohl um seinen ersten Platz bringen würde?

Nach 8 Runden war das Rennen für Tobi, Mitch, Eli, Joshua und Markus beendet. Die Zieleinfahrt erfolgte in dieser Reihenfolge, womit die Plätze 4-8 schonmal gesichert waren. Auf eine letzte neunte Runde ging es hingegen für Dennis, Marco und Michael, von dem trotz Sturz immer noch keine Spur zu sehen war.

Bei diesem Duell um die Podiumsplätze traten alle drei nochmal ordentlich in die Pedale und vor allem Dennis auf Platz 2 sah seine letzte Chance, noch einmal die Jagd auf Michael und damit auf Platz 1 erfolgreich zu beenden.

Da hatte er die Rechnung aber ohne Michael gemacht. Denn auch wenn Dennis in der letzten Runde insgesamt nochmal eine gute Minute auf ihn aufgeholt hatte, zog er sein Tempo weiterhin konsequent durch und verteidigte seinen ersten Platz mit Leib und Leben. Und damit gelang es ihm, sich zum Sieger der zweiten Zobel Trophy zu küren! Mit 1min06s Rückstand auf Michael kam Dennis im Ziel an, gefolgt von Marco mit 1min23s Rückstand auf Dennis, womit die Podiumsplätze klar verteilt waren.
Wer sich allerdings den begehrten Wanderpokal damit sicherte, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz so klar. Denn dazu mussten erst noch die Punkte der Zobel Trophy mit den bisherigen Punkten der Vereinsmeisterschaft verrechnet werden. Nach den Berechnungen wurde aber klar: Mit seinem Sieg kürte sich Michael nicht nur zum Gewinner des Zobel Race selbst, sondern ergatterte sich auch den Wanderpokal!

Aber wie ist das noch gleich? Alle guten Dinge sind drei?
Ganz genau, denn nur der Pokal und die Medaille waren für Michael noch nicht genug! Neben dem Vereinsmeister wird im RV Zobel nämlich auch der Kilometer-Champion geehrt, der im Jahr die meisten Veranstaltungs-Kilometer gesammelt hat. Und um seinen Triumphzug perfekt zu machen, ging auch dieser Preis an Michael. Damit war er am Ende der Siegerehrung mit Medaillen und Pokalen geschmückt wie ein Pfingstochse.

Aber wie sagt man so schön, nach der Vereinsmeisterschaft ist vor der Vereinsmeisterschaft. Für die Zobels steht jetzt erstmal der Ausbau des Winterquartiers an, wobei die Rollentrainer entstaubt und der Winter-Trainingsplan ausgearbeitet wird.



Damit verabschieden wir uns nun erstmal von der diesjährigen Rennsaison, aber fangen jetzt schon damit an, uns körperlich und mental auf die nächste Saison vorzubereiten. Und auch wenn diese natürlich zeitlich noch etwas auf sich warten lässt, sind wir jetzt schon heiß wie Frittenfett, sogar auch schon auf die nächste Zobel Trophy. Denn ein Wanderpokal ist ja auch dafür bekannt, seinen Besitzer häufiger mal zu wechseln, also sollte er es sich nicht zu gemütlich bei Michael zuhause machen, denn Zobels sind stets auf der Jagd!


