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Sag’ mir Quando, sag mir: Finale Ligure 2024!

Selber Ort, gleiche Zeit: auch in diesem Jahr wurde das Zobel Trainingslager wieder im Mountainbike-Paradies Finale Ligure ausgetragen. Die Rahmenbedingungen waren schonmal geschaffen: das selbe Apartment mit wunderschöner Aussicht aufs Meer, milde Temperaturen um die 20°C und hochmotivierte Zobels, die allzeit bereit sind, die Trails des Landes unsicher zu machen. Doch genau wie letztes Jahr war es dann doch nicht so ganz:

Da die Zobels mittlerweile in ganz Deutschland ausgewildert wurden, konnten nicht mehr alle gemeinsam die Reise im Bus antreten. Doch dank akribischer Planung konnte schnell ein Reiseplan aufgestellt werden, der nicht nur Trier, sondern auch die übrigen Zobel-Heimaten integrierte. Auch die Besetzung des Trainingslagers wich dieses Jahr leicht von der des letzten Jahres ab: Neben Marco, René, Dennis und Mitch wagten sich dieses Jahr zwei weitere Vereinsmitglieder:innen mit in die italienische Provinz: die hochmotivierte Home-Office-Arbeiterin Jana und der düsende Downhill-Fahrer Dominic. 

Damit war die triebhafte Truppe (jetzt aber genug der Alliterationen…) komplett. Das dachten zumindest die meisten. Doch die Zobels wären nicht die Zobels, wenn es nicht noch eine kleine (oder eher eine ziemlich große) Überraschung gegeben hätte.

Aufmerksame Zobel-Ultras haben vielleicht schon festgestellt, dass in der diesjährigen Runde einer des „harten Kerns“ fehlte, nämlich unser 1. Vorsitzender Eli. Der bevorzugte es dieses Jahr, die Uni-Bank zu drücken und sich lieber in seinen Mathe Aufgaben statt in den Trails zu wälzen. Diese Intention hatte er zumindest noch bis 2 Wochen vor dem Trainingslager. Doch in einer lustigen und vermutlich nicht ganz nüchternen Nacht fasste Eli den Entschluss: Ich werde doch mit ins Trainingslager kommen! Sei es nun seine Fomo oder seine Uni-Kollegen, die ihn dazu brachten: es sollte sich im Nachhinein als sehr weise Entscheidung entpuppen. 

Niemand außer Dennis wusste, dass Eli diese Entscheidung für sich getroffen hatte, und so stand er am Abfahrttag geschniegelt und gestriegelt am vereinbarten Ort und zauberte allen übrigen Zobels ein Staunen und ein Strahlen ins Gesicht. Damit war natürlich auch klar: das Trainingslager, das ohne unseren Bootcamp-Meister Eli schon drohte, „easy-peasy-lemon-squeezy“ zu werden, war hinsichtlich seiner Kilometer- und Höhenmeter-Bilanz schonmal gerettet! Am Abend wurde dann bei Aperol Spritz schonmal die Strecke für den nächsten Tag vorbereitet und der konnte dann auch schon kommen. 

Endlich angekommen am Zielort wurden die Räder dann behutsam aus ihren Decken gepackt und erstmal genau betrachtet. Denn auch hier erinnert sich der aufmerksame Zobel-Blog-Leser: im Jahr zuvor kam es hier bereits zur ersten Panne. Doch diesmal, oh Wunder: alle Fahrräder waren heil und warteten schon gebannt darauf, in den Trails ordentlich durchgeschüttelt zu werden. 

Mit strahlendem Sonnenschein und 25°C begrüßte der neue Tag die trainingswütigen Zobels. Ein perfekter Tag für die erste große Tour! Frisch und zumindest ein bisschen ausgeschlafen ging es dann am Vormittag los auf die erste Trainingsrunde mit insgesamt 50km und 1600hm. Standesgemäß wurde sich aber am Anfang der Tour erstmal verfahren und auch die ein oder andere Schiebe-Passage blieb nicht aus. Angekommen am gewünschten Trail wurden die Zobels dann aber mit einer spaßigen und technisch schön anspruchsvollen Abfahrt belohnt. Abgesehen davon, dass Dennis sich auf dem Rückweg mit den Capriolen eines etwas übermütigen Fahrers eines stolzen auf 45km/h gedrosselten Autos rumschlagen musste, war es ein rundum gelungener erster Trainingstag! Aber auch ein wichtiges Fazit dieses Tages: wer den 6kg schweren Ersatz-Akku von Dominics E-Bike im Rucksack tragen musste, absolviert zwar ein noch ordentlicheres Training als ohnehin schon, wird aber auch ziemlich doll in den Sattel gepresst und trägt so die ein oder anderen Blessuren davon…

Der nächste Tag startete mit eher durchwachsenem Wetter, weshalb anstatt der üblichen hohen Berge „nur“ die kleineren Berge mit den Trails in der direkten Umgebung unsicher gemacht wurden. Im Laufe der Tour verdünnte sich das Feld allerdings stetig: Dennis, der sich für die Temperaturen viel zu dünn angezogen hatte (was ihm später noch zum Verhängnis werden sollte) und zudem noch Dominics Akku vom Vortag in den Beinen spürte , musste mit eingefrorenen Armen und Beinen frühzeitig abbrechen und wurde dabei begleitet von Marco, dem die Tour des vorherigen Tages auch noch in den Knochen steckte. Dem Duo schloss sich sich dann auch Dominic an, dessen E-Bike Akku den steilen Steigungen des 24h-Cross-Country-Trails leider nicht gewachsen war. Also hielten vorerst nur Eli und René die Stellung, was aber auch nicht von langer Dauer war, denn endlich passierte das, worauf wir alle schon sehnsüchtig gewartet hatten: René fuhr sich einen Platten! Damit blieb nur noch Eli übrig, der es sich, wie es sich für den Bootcamp-Meister gehört, natürlich nicht nehmen ließ, die geplante Tour komplett zu Ende zu bringen. Aber auch hier lief dann nicht alles wie geplant. Eine falsche Abbiegung führte Eli direkt auf den Downhill Track vom Wordlcup des letzten Jahres. Auch wenn Eli von uns allen den meisten Federweg hat, sind meterhohe Sprünge und riesige Felsen dann auch doch irgendwie eine Spur too much. So machte Eli einen kleinen Spaziergang den Trail runter und beendete anschließend ebenfalls seine Tour.

Währenddessen in der Unterkunft: die fleißige Zobel Betreuerin Jana ging ihrer Arbeit im Home-Office nach, während Mitch den zweiten Tag in Folge einen Ruhetag einlegen musste, da sie gesundheitlich leider nicht fit genug war, um das Training anzugehen. 

Am nächsten Tag wurde dann ein wohlverdienter Ruhetag eingelegt. Wer sich genauer interessiert, was an unseren Ruhetagen so abgeht, der kann ja mal auf unserer Instagram Seite @rv_zobel vorbei schauen und wird dort eine fruchtig-süße Aussicht genießen können. 😉

Wie es sich für einen Ruhetag gehört, wurde er ansonsten sehr entspannt angegangen und bis auf ein kleines Buch-Überschwemmungs-Malheur (sorry TH Augsburg, Eli gibt euch das Geld zurück) gab es keine besonderen Vorkommnisse. 

So konnte frisch und erholt in den neuen Trainingstag gestartet werden. Fast hätten es alle Zobels gemeinsam geschafft auf Tour zu gehen, aber leider hat die Kälte am zweiten Tag Dennis etwas zugesetzt, sodass dieser sich eine kleine Erkältung zuzog und den Part des Daheimgebliebenen übernehmen musste. Abgelöst werden konnte er immerhin von Mitch, die dann auch endlich in ihren ersten Trainingstag starten konnte. Erklommen wurde diesmal wieder der legendäre Rollercoaster Berg. Und das natürlich nicht ohne Grund: die wilde Achterbahnfahrt wird auch einfach nie langweilig und so wurde sie gleich 2 mal runter geballert. Fazit: die Konzentration lässt nach dem ersten Mal nach, da sollte man sich vielleicht ab und zu mal besser ein „Päuschen gönnen“. 😉 Doch neben dem ein oder anderen weggerutschten Vorderrad kam es Gott sei Dank zu keinen größeren Pannen. Nicht mal ein Platten! Und dann, am Ende des Trails, getrieben vom Adrenalin sah Eli den Anstieg ein drittes Mal an. Wie er so da lag, so unberührt und unschuldig.

“Den Eli machen”

Verb;
Aussprache: /dɛn ˈɛli maːxən/
Herkunft: Entstanden aus dem Vornamen “Elias” und der umgangssprachlichen Wendung “machen”, die eine Handlung oder Aktivität beschreibt.
Bedeutung: Die unvernünftige Tendenz, über das angemessene Maß hinaus zu trainieren oder sich übermäßig zu verausgaben, insbesondere nach dem Abschluss eines bereits ausreichenden Trainings oder einer sportlichen Aktivität.
Eine zusätzliche Aktivität ohne Notwendigkeit oder Nutzen zu absolvieren, der zu einem potenziellen Risiko für Überlastung oder Verletzungen führen kann.
Hinweis: Die Verwendung dieser Floskel erfolgt stets mit einem liebevollen Augenzwinkern 😉

Es juckte ihn in den Fingern und Beinen, ihn noch ein drittes Mal zu besteigen. Und so entschied sich Eli, sich vom heimkehrenden Rest der Gruppe zu trennen und die 3000hm voll zu machen. Glücklich aber auch ziemlich verschallert kehrte er somit als letzter der Gruppe zurück, aber verkündete stolz seine Bilanz: 86km und die besagten 3000hm. Strava und wir sind stolz! 

Am nächsten Tag brach nur das Gestösser zum Training auf. Eli hatte sich eventuell doch ein bisschen mit seiner Tour übernommen (auch wenn er das natürlich selbst nie zugeben würde;)), Dennis hatte noch mit seiner Erkältung zu kämpfen und daher bevorzugten es alle anderen, sich gemeinsam ins Bett zu schnuckeln und einen entspannten Tag einzulegen. Die Tatsache, dass es dann auch noch anfing zu regnen und es sowieso ziemlich kalt war, machte das schlechte Gewissen über den verlorenen Trainingstag auch schnell wieder weg. 

Und so brach auch schon der letzte Tag an, der wie immer viel schneller kam, als es einem lieb ist. Getreu dem Motto: „jetzt gilt‘s!“ schafften es auch tatsächlich alle gemeinsam, noch einmal die ligurischen Berge zu erklimmen. Und was darf am letzten Tag natürlich nicht fehlen? Eine Fahrt über den Rollercoaster! Und wie immer, eine gute Entscheidung, denn der Rollercoaster enttäuscht einfach nie! Ausgehend von der Nato Base wurde dann auch nochmal den Engineer Trail runtergebraust, auch das stellte sich als als voller Erfolg heraus. Und so nahm der letzte Tag, auch wenn die bevorstehende Abreise immer ein bisschen ihre Schatten vorauswirft, ein schönes und erfolgreiches Finale (:D). 

Und damit neigt sich das diesjährige Trainingslager dem Ende zu. Gerade sitzen wir alle gemeinsam im Auto und denken noch einmal über die Trails und über die Aussage unseres Vermieters nach: „You‘re one of my favourite guests“. Und damit wir nicht nur „one of the favourite“ sind, sondern zu „the favourite“ werden, sehen wir uns wohl nächstes Jahr wieder, liebes Finale Ligure! Bis dahin schwelgen wir in Erinnerungen an deine Berge und deine Trails und werden die neu gewonnenen Erfahrungen nutzen, um in der Rennsaison durchzustarten!

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